Sonntag, 10. Mai 2009

Outdoor-Aufnahmen



So kann man heutzutage Naturaufnahmen machen. Ein nettes (nicht-nur-)Spielzeug; hat fast alles, was man sich wünschen kann, außer Phantomspeisung. Auch kleine Lautsprecher auf der Rückseite, Kopfhörer sowieso. Aufgemotztes Diktiergerät, aber gut. Auch als MP3-Spieler (und natürlich -recorder) gut.

Aber was mich auch dran fasziniert, ist der Vergleich mit dem letzten ähnlichen Stück Technologie. Damals gab es in einer ähnlich großen Box einen tragbaren DAT-Recorder. Zwei große Unterschiede: Eingebaute Mikrofone waren bei den Laufwerksgeräuschen damals sinnlos. Und: Heute geht auf eine fingernagelgroße SD-Karte ein Vielfaches der damaligen Laufzeit, auch unkomprimiert.



Passende Tasche gibt's auch, fast. Die Windschutzohren werden ein wenig gedrückt. Der lustige Karabiner ist nicht dabei.



Und man merkt, daß das Teil von einer Firma kommt, die eher bei Kameras denn bei Audio zu Hause ist: Es hat ein Stativgewinde, aber von der Größe, wie sie für Kameras benutzt wird, nicht die mikrofontypischen 3/8".

Als ich das Ding mal kurz im Zug rausgeholt hatte, wurde ich gleich gefragt, ob ich beim Rundfunk bin. :-)

Samstag, 9. Mai 2009

Aufnahme in der Turnhalle

Neulich gab es die interessante Aufgabe, ein Konzert in einer Turnhalle aufzunehmen. Da das eine relativ leise Angelegenheit werden würde (Klangschalen), war es schonmal nicht ganz einfach, geeignete Mikrofone zu finden. Aber die Frage war dann, wie die Dinger dort installieren, ohne den Fußboden mit Kabeln und Mikrofonen vollzustellen.

Bleiben nur die Tragbalken der Halle. Einmal Maß genommen, zum Baumarkt und einen Vormittag basteln, und dann diese Dinge bestücken.



Details von der Befestigung. Die Mikrofone sind von Røde und haben eine unglaublich kleine Rauschzahl. Mich haben mehr Leute gefragt, warum die in den Zuschauermenge statt zu den Musikern zeigen, aber großmembrantypisch ist 'vorne' quer zur Hauptachse.



Und anschließend die Teile am Haken oben mit einer langen Stange auf die Hallenträger setzen und die Kabel einhängen. Da sind noch ein paar weitere Holzhaken, die nur als Kabelträger dienen. Eigentlich wollte ich die Aktion auch filmen, aber daraus ist aus Zeitmangel nichts geworden. (Aus dem gleichen Grund sind auch diese Bilder etwas verwackelt: Für Stativ war keine Zeit, und ohne wurde die Belichtungszeit arg lang.) Die Unterkante der Balken war 5m50 über dem Boden, und die Balken selbst 90x18cm.



Und an der Seite dann runter in die Geräteräume, wo die Aufnahmegeräte stehen.



Fazit: Auf- und Abbau haben zusammen eineinhalb Stunden gedauert; der Einkauf der Holzteile ging schnell, das Zusammenbauen hat doch ein paar Stunden gebraucht. Außerdem habe ich das Hochlupfen an der Stange vorab im Garten getestet. Nur nach Gewicht, statt der bestückten Holzteile habe ich nur ein paar Kabelrollen angehängt. Ist schweißtreibend. Im Mikrofonprospekt ist das Eigengewicht mit 300g angegeben; dummerweise wiegt die Mikrofonspinne und das Zwischenteil nochmal so viel, und das Kabel trägt auch noch auf.

Und ich zweifle heute, ob das so der optimale Mikrofonstandort war. In Ermangelung von Grundrauschen hört man auch jeden kleinen Huster und Raschler aus dem Publikum, und vermutlich wäre ein Standort dichter an der Musik doch besser.

Parallel dazu habe ich das auch mit dem kleinen LS-10 aufgenommen; das rauscht vernehmlich mehr, ist aber deutlich schneller einsatzbereit. :-)

Freitag, 8. Mai 2009

Willkommen in der DDR

Als der eiserne Vorhang noch existierte, habe ich mich oft gefragt, ob Honnecker und all seine Untergebenen die schönen Reden vom Sozialismus eigentlich selbst geglaubt haben. Oder waren das einfach Machtzyniker, die das System erhalten, das sie selbst in eine materiell angenehme, wenn auch ethisch etwas verbeulende Position gebracht haben?

Heute habe ich mit Erschrecken festgestellt, daß wir (oder zumindest ich) wieder an diesem Punkt angekommen sind. Nämlich: Glauben die Politiker eigentlich, was sie uns zu diesem KiPo-Sperrgesetz erzählen, oder sind das auch nur Zyniker in der einen oder anderen Richtung, die ihr eigenes Süppchen kochen? Dabei ist es mir noch fast egal, ob das einfach ein Wahlkampffeuer ohne Rücksicht auf Verluste an der Verfassungsfront ist, oder der perfide Versuch, die Zensur erstmal mit einem sensiblen Thema durchzudrücken und dann auf die eigentlich interessanten Bereiche auszudehnen.

Das Schlimme daran ist vielmehr, daß unsere Regierung schon lange aufgegeben hat, einen Eindruck von Aufrichtigkeit oder auch nur Kompetenz zu wahren. Ewig hält das Verfassungsgericht auch nicht stand.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Gute Provider, schlechte Provider

Neulich konnte ich mich von unterwegs nicht mehr zu Hause einloggen. Seltsam dachte ich; gut, daß ich nicht nur eine Internetanbindung habe. Die andere ging und zeigte, daß auf der einen (KabelBW) DHCP nur noch eine 192.168-Adresse liefert und nichts geht. Heise-iMonitor berichtete von einer Störung, und, o Wunder, die Homepage von KabelBW auch! Die haben sich in Ulm ein Kabel aufbaggern lassen, und damit war halb Ulm (resp. die KabelBW-Kunden) von Internet, Telefon und Fernsehen abgeschnitten, für einige Stunden.

Aber Kudos dafür, daß in Nullkommanix auf die Homepage zu schreiben, auch wenn man natürlich etwas schwer rankommt, wenn das Internet nicht geht. (Redundante Kabelführung wäre natürlich noch besser.)

Gegenbeispiel: kamp.net. Das ist mein erster DSL-Provider mit fester IP-Adresse; für heutige Begriffe arg teuer, und gestern streikt deren DNS-Server, und zwar so, daß sogar ihr eigener Proxy nicht mehr funktioniert! Homepage: Kein Hinweis; in der Tat muß man zweimal hinsehen, um festzustellen, daß man beim richtigen Provider gelandet ist. Anscheinend haben die das Privatkundengeschäft eingestellt, auf meinen Tarif finde ich da keinerlei Hinweis.

Naja, ich wollte sowieso da weg und zu manitu hin, auch wenn deren AGB erstmal etwas abschreckend sind.

Update: Wenn man bei Kamp tief genug gräbt (im Kundenlogin nämlich), findet man noch was zu den alten Tarifen und kann sich auch das Info-Blatt mit den DNS-etc-Settings besorgen. Tatsächlich haben sich klammheimlich die DNS-Server geändert, und das hatte wohl auch niemand dem eigenen Proxy gesagt. Die diversen Info-Links auf besagtem Blatt führen alle auf neue Seiten ohne jegliche einschlägige Information. Naja.