Vor einiger Zeit tauchte bei uns ein Brief auf, den irgendjemand offensichtlich falsch eingeworfen hat. Adressiert Nr. 3, wir sind Nr. 17. Weder hier noch dort gibt es jemanden mit diesem Namen.
Also bei der nächsten Gelegenheit zur Post mitgenommen, und die haben dann bemerkt, daß das Ding gar nicht mit der gelben Post, sondern per Südwestmail gekommen ist. Ich erinnere mich nicht genau, was da gesagte wurde; jedenfalls kam der Brief wieder mit nach Hause.
Dann habe ich nach dem Transporteur gegoogelt und die Webseiten gefunden. Eine FAQ, aber genau nichts zum Thema Fehlzustellungen. Als Kontaktmöglichkeiten Telefonnummern (nur tagsüber erreichbar, vermutlich) und ein Kontaktformular, das eine Telefonnummer und einen Firmennamen zwingend erfordert, eine Emailadresse aber nur optional. Entsprechend gefrustet kurz gefaßt und deren eigene Telefonnummer in das Feld geworfen.
Im Impressum dann doch eine Emailadresse gefunden, aber der Link verweist wieder auf das Kontaktformular, und die sichtbare Adresse ist ein Bild, kein Text. Abgetippt, mein Anliegen geschildert, und eine automatische Antwort bekommen, daß die Mail wegen Urlaub der betroffenen Person bis zum 7.1 liegen bleiben wird, plus eine Telefonnummer.
Gleichen Sachverhalt dem Absender (Autohaus, Emailadresse vorhanden) gemailt: Bislang keine Antwort.
Dann nochmal das Kontaktformular benutzt, und tatsächlich eine Antwort bekommen. Entweder den Brief bei der Briefpostfirma vorbeibringen oder anrufen (jetzt immerhin ein 0800-Nummer), um eine Abholung zu vereinbaren.
Fazit: Da will eine Firma Rosinen picken (Südwestmail ist kaum ein Universaldienstleister) und damit Geld machen, logischerweise, und ich soll denen dann auch noch kostenlos zuarbeiten, was ja schon mit der Notwendigkeit der Recherche eines Kontakts anfing.
Ich denke, ich werde den Brief dann unfrei an den Absender zurückgehen lassen, per gelber Post. Der Briefkasten liegt nämlich auf dem Weg, und ich muß dazu nicht zu bestimmten Zeiten telefonieren oder zu Hause sein.
Südwestmailer: Es wäre wirklich sinnvoll, gleich auf dem Freistempler für Störfälle eine Telefonnummer (und zwar 0800) und eine Email-Adresse anzugeben. Oder gemeldete Irrläufer mit einem passend adressierten Freiumschlag (für die gelbe Post) und ein paar Briefmarken o.ä. als Kompensation für die Recherchearbeit.