Samstag, 26. Dezember 2009

Südwestmail: Naja

Vor einiger Zeit tauchte bei uns ein Brief auf, den irgendjemand offensichtlich falsch eingeworfen hat. Adressiert Nr. 3, wir sind Nr. 17. Weder hier noch dort gibt es jemanden mit diesem Namen.

Also bei der nächsten Gelegenheit zur Post mitgenommen, und die haben dann bemerkt, daß das Ding gar nicht mit der gelben Post, sondern per Südwestmail gekommen ist. Ich erinnere mich nicht genau, was da gesagte wurde; jedenfalls kam der Brief wieder mit nach Hause.

Dann habe ich nach dem Transporteur gegoogelt und die Webseiten gefunden. Eine FAQ, aber genau nichts zum Thema Fehlzustellungen. Als Kontaktmöglichkeiten Telefonnummern (nur tagsüber erreichbar, vermutlich) und ein Kontaktformular, das eine Telefonnummer und einen Firmennamen zwingend erfordert, eine Emailadresse aber nur optional. Entsprechend gefrustet kurz gefaßt und deren eigene Telefonnummer in das Feld geworfen.

Im Impressum dann doch eine Emailadresse gefunden, aber der Link verweist wieder auf das Kontaktformular, und die sichtbare Adresse ist ein Bild, kein Text. Abgetippt, mein Anliegen geschildert, und eine automatische Antwort bekommen, daß die Mail wegen Urlaub der betroffenen Person bis zum 7.1 liegen bleiben wird, plus eine Telefonnummer.

Gleichen Sachverhalt dem Absender (Autohaus, Emailadresse vorhanden) gemailt: Bislang keine Antwort.

Dann nochmal das Kontaktformular benutzt, und tatsächlich eine Antwort bekommen. Entweder den Brief bei der Briefpostfirma vorbeibringen oder anrufen (jetzt immerhin ein 0800-Nummer), um eine Abholung zu vereinbaren.

Fazit: Da will eine Firma Rosinen picken (Südwestmail ist kaum ein Universaldienstleister) und damit Geld machen, logischerweise, und ich soll denen dann auch noch kostenlos zuarbeiten, was ja schon mit der Notwendigkeit der Recherche eines Kontakts anfing.

Ich denke, ich werde den Brief dann unfrei an den Absender zurückgehen lassen, per gelber Post. Der Briefkasten liegt nämlich auf dem Weg, und ich muß dazu nicht zu bestimmten Zeiten telefonieren oder zu Hause sein.

Südwestmailer: Es wäre wirklich sinnvoll, gleich auf dem Freistempler für Störfälle eine Telefonnummer (und zwar 0800) und eine Email-Adresse anzugeben. Oder gemeldete Irrläufer mit einem passend adressierten Freiumschlag (für die gelbe Post) und ein paar Briefmarken o.ä. als Kompensation für die Recherchearbeit.

Dienstag, 17. November 2009

map (chr.(158-).ord)

Mein Lieblingsfitzel Haskell. Der Ausdruck ist eine Funktion, die eine Zeichenkette als Argument erwartet und eine andere zurückliefert, die jedes Zeichen durch 158 minus originalen Zeichenwert ersetzt. Angewandt auf "oo~W909,=*9:~8529r~:/~0/*~9:5*~58~%/)~2/(9~%/),~'/,3", damit der
Klartext nicht im Quellcode steht.

Das in Java zu schreiben ist kein Fest. Und nicht annähernd so kurz. Und vor allem bekommt man das Idiom nicht hin. Was hier passiert, ist nämlich, daß man eine Funktion '(chr.(158-).ord)' schreibt, die man mit map auf jedes Zeichen des Argumentstrings losläßt, und aus den Resultaten wird ein neuer String gebaut und als Resultat zurückgegeben. (Das geht hier so elegant, weil Strings in Haskell einfach Listen von Zeichen sind, und map arbeitet generisch auf Listen.) In Java eine Methode schreiben, die irgendeine Funktion derart auf Listen anwendet und dann die Funktion selbst zu definieren, artet einfach nur in Arbeit aus.

Dann wird jedes Fragment einzeln verständlicher, aber man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Sonntag, 15. November 2009

Fonic-Erfahrungen

Naja, inzwischen habe ich das Ding eine Weile, und bereue es nicht. Erstmal, nachdem ich grundsätzlich immer per ssh-Portforwarding auf einen vertrauenswürdigen Proxy surfe, ist mir die ganze neulich wieder hochgekochte Bilderstürmer- und Deep-Packet-Inspection-Geschichte der Mobilprovider egal.

Ansonsten: Da ist eine Java-Einwahl-etc-pp-Software dabei, die direkt aus dem Hades der GUI-Richtlinien stammt. Sie versorgt den Stick mit der PIN, man kann Konstostand abfragen und modifizieren, SMS schicken und empfangen, und natürlich sich einwählen. Auf dem Mac ist das immer damit verbunden, daß das OS fragt, ob man ein neu gefundenes Netzwerkgerät konfigurieren möchte (nein, will man nicht). Das Icon sieht arg hochskaliert aus, und die Applikation fragt nach einem Cmd-Q immer (egal, ob verbunden oder nicht), ob man das wirklich will. Das könnte man alles besser machen. Viel besser.

Aber: Es funktioniert jedenfalls. Nur wenn man sich bewegt, gibt es etwas erratisch Verbindungsabbrüche, und ich habe keine Ahnung, wo man den Timeout dafür hochdrehen könnte. (Mein olles K600i unter Linux segelt problemlos durch minutenlange Funklöcher, und danach geht es einfach weiter.)

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Dumme Fehler

Nachdem der Bilder-Hostname nach zwei Wochen immer noch nicht richtig aufgelöst wurde, dämmerte mir, daß doch was falsch sein muß. Und irgendwann fiel mir auf, daß
# ch   A 1.2.3.4
nicht ganz den richtigen Effekt hat. Hint:
; ch   A 1.2.3.4
Ich weiß zwar nicht, was bind aus ersterem macht, aber offensichtlich nicht das Erwartete.

Und dabei echauffiere ich mich über die Leute, die nicht die richtigen Kommentarzeichen für das jeweilige Dateiformat hinbekommen...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Bildersturm

Der Hoster, bei dem ich den Vserver unter ch.iocl.org betreibe, mußte wohl etwas plötzlich auf neue Adressen umnummerieren. Nicht genug Vorwarnzeit, die TTL im Nameserver bei mir runterzusetzen. Die neue Adresse ist eingetragen, aber es wird wohl noch dauern, bis die Bilder hier im Blog wieder überall zu sehen sind.

Freitag, 18. September 2009

Mein Gott, es spricht!

MacBook. Benimmt sich plötzlich seltsam, mit einem schwarzen Rahmen um ziemlich wahlfreie (und manchmal nicht mehr aktuelle) Fensterteile. Merkwürdig. Außerdem sind die Sonderfunktionen (Helligkeit etc.) plötzlich nur mit 'fn' erreichbar, und umgekehrt. Die halbe Lösung: Nachdem ich die Lautstärke hochdrehte, laberte die Kiste vor sich hin. TextSpeech oder wie das heißt. Noch 'ne Weile später war klar, daß das mit Cmd-F5 eingeschaltet wird; arg dicht am anderen Cmd-F5, mit dem man gitk einen Refresh verordnet. Hrmpf. Was das Ding nicht alles kann...

Mittwoch, 9. September 2009

Zahnarzt...

...überstanden... War auch nicht viel zu fürchten, aber mein Körper weiß das immer noch nicht. Anyway, interessant eigentlich: Immer noch ein papiernes Terminbuch, aber Röntgengerät mit elektrischem Sensor statt Film und direktem Transfer in das Behandlungszimmer. Blöderweise nicht vorher geguckt, wie das Ding aussah, was ich in den Mund bekommen hatte. Sah aber nicht wie was CCD-artiges aus.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Expreßgepäck

Letztens waren wir nach Lanzarote, zweckmäßigerweise mit dem Flugzeug. Und da die Erfahrung zeigt, daß mein Koffer nicht mehr der einzige rote ist, dachte ich im letzten Moment an etwas Personalisierung. Zwei weiße Aufkleber gefunden und an die Stirnseiten damit. Waren zwar individuell, aber einfallslos, also habe ich noch je ein Hackerlogo draufgemalt, spiegelverkehrt zur 'offiziellen' Version, wie ich gerade merke.

Das Putzige war nun, daß mein Koffer in Lanzarote so ungefähr als erster auf dem Gepäckband auftauchte, während die beiden zusammen damit aufgegebenen im späten Mittelfeld lagen.

Leider hat schon der Rückflug die Hypothese, das Logo sei ein geheimes Symbol mit einer ähnlichen Funktion wie die Prioritaire-Banderolen der Business-Klasse, weitgehend geschreddert. Aber vielleicht kann man die Idee ja etablieren. :-)

Fraktionszwang für Persönliches?

Heute, nur sechs Wochen nach der Frage, ist auf abgeordnetenwatch eine Antwort eingetrudelt. Und beim Durchlesen hatte ich so ein leichtes deja vú. Googeln brachte ein Zitat des gleichen Satzes hier.

Was ich erstaunlich finde: Da kommt sogar eine persönliche Aussage "Hierzu erkläre ich, dass eine Ausweitung der Sperrinfrastruktur für andere Zwecke für mich grundsätzlich ausgeschlossen ist." aus dem Textbaustein. Dürfen SPD-Parlamentarier sich nicht mal mehr persönlich erklären, oder lesen sie ihre Textbausteine nicht durch. Naja, vielleicht sind sie auch nur genauso unausgegoren wie das Gesetz.

Was aber noch keinem an diesem Satz aufgefallen ist: Mit diesem Gesetz ist die Sperrinfrastruktur bereits vollumfänglich vorhanden. Wenn das BKA was anderes sperren will/kann/soll/darf/muß, ist dazu bei den Providern keine weitere Aktion mehr erforderlich. Damit ist diese 'persönliche Aussage' nicht nur unpersönlich, sondern im Wortlaut sogar sinnfrei und prima geeignet, sich in der nächsten Legislaturperiode dahinter zu verstecken.

Naja, anderswo wird derselbe Text wenigstens als gemeinsame Erklärung und nochmal woanders wieder als persönlich. Das erinnert schon stark an die Abstimmung zur Vorratsdatenspeicherung, wo sich auch gleich hinterher die halbe Fraktion hinstellt und sagt, sie habe gerade einem verfassungswidrigen Gesetz zugestimmt.

Sonntag, 10. Mai 2009

Outdoor-Aufnahmen



So kann man heutzutage Naturaufnahmen machen. Ein nettes (nicht-nur-)Spielzeug; hat fast alles, was man sich wünschen kann, außer Phantomspeisung. Auch kleine Lautsprecher auf der Rückseite, Kopfhörer sowieso. Aufgemotztes Diktiergerät, aber gut. Auch als MP3-Spieler (und natürlich -recorder) gut.

Aber was mich auch dran fasziniert, ist der Vergleich mit dem letzten ähnlichen Stück Technologie. Damals gab es in einer ähnlich großen Box einen tragbaren DAT-Recorder. Zwei große Unterschiede: Eingebaute Mikrofone waren bei den Laufwerksgeräuschen damals sinnlos. Und: Heute geht auf eine fingernagelgroße SD-Karte ein Vielfaches der damaligen Laufzeit, auch unkomprimiert.



Passende Tasche gibt's auch, fast. Die Windschutzohren werden ein wenig gedrückt. Der lustige Karabiner ist nicht dabei.



Und man merkt, daß das Teil von einer Firma kommt, die eher bei Kameras denn bei Audio zu Hause ist: Es hat ein Stativgewinde, aber von der Größe, wie sie für Kameras benutzt wird, nicht die mikrofontypischen 3/8".

Als ich das Ding mal kurz im Zug rausgeholt hatte, wurde ich gleich gefragt, ob ich beim Rundfunk bin. :-)

Samstag, 9. Mai 2009

Aufnahme in der Turnhalle

Neulich gab es die interessante Aufgabe, ein Konzert in einer Turnhalle aufzunehmen. Da das eine relativ leise Angelegenheit werden würde (Klangschalen), war es schonmal nicht ganz einfach, geeignete Mikrofone zu finden. Aber die Frage war dann, wie die Dinger dort installieren, ohne den Fußboden mit Kabeln und Mikrofonen vollzustellen.

Bleiben nur die Tragbalken der Halle. Einmal Maß genommen, zum Baumarkt und einen Vormittag basteln, und dann diese Dinge bestücken.



Details von der Befestigung. Die Mikrofone sind von Røde und haben eine unglaublich kleine Rauschzahl. Mich haben mehr Leute gefragt, warum die in den Zuschauermenge statt zu den Musikern zeigen, aber großmembrantypisch ist 'vorne' quer zur Hauptachse.



Und anschließend die Teile am Haken oben mit einer langen Stange auf die Hallenträger setzen und die Kabel einhängen. Da sind noch ein paar weitere Holzhaken, die nur als Kabelträger dienen. Eigentlich wollte ich die Aktion auch filmen, aber daraus ist aus Zeitmangel nichts geworden. (Aus dem gleichen Grund sind auch diese Bilder etwas verwackelt: Für Stativ war keine Zeit, und ohne wurde die Belichtungszeit arg lang.) Die Unterkante der Balken war 5m50 über dem Boden, und die Balken selbst 90x18cm.



Und an der Seite dann runter in die Geräteräume, wo die Aufnahmegeräte stehen.



Fazit: Auf- und Abbau haben zusammen eineinhalb Stunden gedauert; der Einkauf der Holzteile ging schnell, das Zusammenbauen hat doch ein paar Stunden gebraucht. Außerdem habe ich das Hochlupfen an der Stange vorab im Garten getestet. Nur nach Gewicht, statt der bestückten Holzteile habe ich nur ein paar Kabelrollen angehängt. Ist schweißtreibend. Im Mikrofonprospekt ist das Eigengewicht mit 300g angegeben; dummerweise wiegt die Mikrofonspinne und das Zwischenteil nochmal so viel, und das Kabel trägt auch noch auf.

Und ich zweifle heute, ob das so der optimale Mikrofonstandort war. In Ermangelung von Grundrauschen hört man auch jeden kleinen Huster und Raschler aus dem Publikum, und vermutlich wäre ein Standort dichter an der Musik doch besser.

Parallel dazu habe ich das auch mit dem kleinen LS-10 aufgenommen; das rauscht vernehmlich mehr, ist aber deutlich schneller einsatzbereit. :-)

Freitag, 8. Mai 2009

Willkommen in der DDR

Als der eiserne Vorhang noch existierte, habe ich mich oft gefragt, ob Honnecker und all seine Untergebenen die schönen Reden vom Sozialismus eigentlich selbst geglaubt haben. Oder waren das einfach Machtzyniker, die das System erhalten, das sie selbst in eine materiell angenehme, wenn auch ethisch etwas verbeulende Position gebracht haben?

Heute habe ich mit Erschrecken festgestellt, daß wir (oder zumindest ich) wieder an diesem Punkt angekommen sind. Nämlich: Glauben die Politiker eigentlich, was sie uns zu diesem KiPo-Sperrgesetz erzählen, oder sind das auch nur Zyniker in der einen oder anderen Richtung, die ihr eigenes Süppchen kochen? Dabei ist es mir noch fast egal, ob das einfach ein Wahlkampffeuer ohne Rücksicht auf Verluste an der Verfassungsfront ist, oder der perfide Versuch, die Zensur erstmal mit einem sensiblen Thema durchzudrücken und dann auf die eigentlich interessanten Bereiche auszudehnen.

Das Schlimme daran ist vielmehr, daß unsere Regierung schon lange aufgegeben hat, einen Eindruck von Aufrichtigkeit oder auch nur Kompetenz zu wahren. Ewig hält das Verfassungsgericht auch nicht stand.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Gute Provider, schlechte Provider

Neulich konnte ich mich von unterwegs nicht mehr zu Hause einloggen. Seltsam dachte ich; gut, daß ich nicht nur eine Internetanbindung habe. Die andere ging und zeigte, daß auf der einen (KabelBW) DHCP nur noch eine 192.168-Adresse liefert und nichts geht. Heise-iMonitor berichtete von einer Störung, und, o Wunder, die Homepage von KabelBW auch! Die haben sich in Ulm ein Kabel aufbaggern lassen, und damit war halb Ulm (resp. die KabelBW-Kunden) von Internet, Telefon und Fernsehen abgeschnitten, für einige Stunden.

Aber Kudos dafür, daß in Nullkommanix auf die Homepage zu schreiben, auch wenn man natürlich etwas schwer rankommt, wenn das Internet nicht geht. (Redundante Kabelführung wäre natürlich noch besser.)

Gegenbeispiel: kamp.net. Das ist mein erster DSL-Provider mit fester IP-Adresse; für heutige Begriffe arg teuer, und gestern streikt deren DNS-Server, und zwar so, daß sogar ihr eigener Proxy nicht mehr funktioniert! Homepage: Kein Hinweis; in der Tat muß man zweimal hinsehen, um festzustellen, daß man beim richtigen Provider gelandet ist. Anscheinend haben die das Privatkundengeschäft eingestellt, auf meinen Tarif finde ich da keinerlei Hinweis.

Naja, ich wollte sowieso da weg und zu manitu hin, auch wenn deren AGB erstmal etwas abschreckend sind.

Update: Wenn man bei Kamp tief genug gräbt (im Kundenlogin nämlich), findet man noch was zu den alten Tarifen und kann sich auch das Info-Blatt mit den DNS-etc-Settings besorgen. Tatsächlich haben sich klammheimlich die DNS-Server geändert, und das hatte wohl auch niemand dem eigenen Proxy gesagt. Die diversen Info-Links auf besagtem Blatt führen alle auf neue Seiten ohne jegliche einschlägige Information. Naja.

Samstag, 14. Februar 2009

Von A(bsorbiert) bis T(errorist) in 10 Sekunden

$PERSON fährt nicht oft mit der Bahn und noch seltener allein. Dabei nimmt sie nicht mal eine Zeitung mit, weil sie sonst Gefahr läuft, den Aussteigehalt zu verbummeln. Ein Wecker wäre eine Idee, aber bei der sprichwörtlichen Pünktlichkeit der derzeitigen Inkarnation der deutschen Bahn wäre es vielleicht besser, z.B. den GPS-Empfänger in einem Mobiltelefon mit etwas Software auszustatten, daß eine Ansage ein paar Kilometer vorher ertönt, wenn man sich dem Zielbahnhof tatsächlich nähert.

Aber Vorsicht: Wenn man so eine Applikation schreibt, macht man sich im Auge einiger selbsternannter 'Internet-Ethiker' bereits des Terrorismus mitschuldig.

(Überhaupt, 'Internet-Ethik'. Ethik ist die Frage, was man selbst tun will, nicht was man anderen verbieten will.)

Dienstag, 3. Februar 2009

Mobiles IPv6

Neulich bin ich mal dazu gekommen, getunneltes IPv6 im Mobilfunk auszuprobieren, mit T-Mobile und E-Plus.

T-Mobile gibt einem freundlicherweise eine öffentliche Adresse, so das 6to4 in Frage kommt. Konfigurieren, und es tut. Ein Ruby-Script, das die drei Zeilen zur Konfiguration ausspuckt (unter Linux). Und es funktioniert dann auch. Getestet mit CSD-Verbindung, weil T-Mobile 'Eco'-GPRS unglaublich teuer ist und meine normale Mobilanbindung via E-Plus läuft.

E-Plus: Genattete RFC1918-Adresse, so daß 6to4 nur in Frage käme, wenn E-Plus das auf dem NAT-Gateway implementiert: Träum weiter. Wenn sie das täten, könnten sie auch gleich richtige v6-Connectivity implementieren.

Nächste Wahl: Teredo, in der Linux-Inkarnation miredo. Das kommt mit NAT klar (und gibt einem dafür nur eine v6-Adresse statt einem ganzen /48 wie bei 6to4). Braucht ein bischen Treten, bis es aus den Quellen gebaut und übersetzt ist, ein MAKEDEV dazu, und es tut. ssh nach irgendwo.v6 funktioniert; dafür macht sich die Aussetzernatur von GPRS bemerkbar, und miredo murmelt was von Timeouts. Probiert (natürlich) einschließlich Download der Quellen im fahrenden Zug.

Im nächsten Versuch klappt das dann besser, jedenfalls bleibt es stabil und wirft keine Timeouts. Dann mal in einem genatteten und verfeuerwandeten Hausnetz probiert; dort kamen die UDP-Pakete, mit denen Teredo tunnel, aber nicht durch, und kein Tunnel zustand. Das Dumme: Seitdem wirft Teredo mir immer an den Kopf, daß es libteredo nicht initialisieren kann, auch nach Reboots. Autsch. Ich weiß nicht mal, wo es Dateien hinterlassen kann, oder woran das sonst liegt.

Damit wird's dann noch wünschenswerter, GPRS/UMTS via T-Mobile zu machen... (Die Fonic-Geschichte war da eher ein Ausrutscher.)

Update: miredo war ein partielle PEBKAC. Ich hatte den lokalen Port auf 53 eingestellt, und irgendwie mochte Linux den daraus resultierenden lokalen Port (18...) nicht binden, obwohl da nichts im Weg war. Mit dem Default ging es dann wieder, und mit einem im Code hochgesetzten Timeout funktioniert das Ganze auch im Zug besser.

Fonic-Schatten

Fonic hört sich erstmal nicht schlecht an. Die 2,50 pro genutztem Tag für mobiles Internet sind für mich, der nur gelegentlich auf Achse ist, ein ziemlich praktischer Tarif. Seit der Bestellung kommen mir allerdings Zweifel:

* 'Wir sind die Wahrheit'. Er, what? Erde an Marketing: Ihr macht Mobilfunk(reselling), nicht die Prawda.

* HTML-Mails. Die Fonic-Mails, die auf meine Bestellung hin kamen, landeten hier beide im Spam-Eimer. Und sie enthalten sinnvolles nur im text/html, im text/plain steht nur ein Hinweis auf die HTML-Version. Definitiv abtörnend.

* O2-Netz. Mein Fehler; ich hatte irgendwie angenommen, daß die das T-Mobile-Netz benutzen würden. Da ich einer der wenigen bin, die GPRS/UMTS tatsächlich benutzen, während sie sich bewegen, wäre mir das doch deutlich lieber.

* Und die Freischaltung funktioniert online nicht. Bin ich schuld, weil ich ein & im Paßwort habe, oder geht da gerade was nicht?

Naja, Fazit: Ich hadere noch, ob ich das Zeug einfach wieder zurückschicke oder mich erstmal mit der Heißleine rumschlage. Einfach sieht anders aus.

Update: 10h später: Online-Freischaltung geht immer noch nicht; unter der Anmeldenummer spricht nur ein Computer, der anscheinend die kompletten Daten nochmal erfragen will, die ich bei der Online-Bestellung bereits angegeben hatte. Und auch anhand der vergebenen Nummer nicht bemerkt, daß die Karte bereits vergeben ist. Gna. Frage mich gerade, ob die einfach die falsche Karte eingepackt haben.

Irgendwie kommt mir 'Montagsauto' in den Sinn.

Update: 3d später: Man kann bei der Registrierungshotline auch 'nein' sagen und gerät tatsächlich an einen Menschen. Der stellt auch nur fest, daß die Freischaltung mit dem Kennwort nicht funktioniert, weist aber darauf hin, daß eine Kennwortänderung online bereits möglich ist. Gesagt, getan, funktioniert soweit.

Lag's doch an exzessiven Sonderzeichen im Kennwort?

Update: vom selben Abend: Fonic/O2 benutzt (leider) wie E-Plus NAT. Man kann sich also weder direkt von draußen auf dem mobilen Gerät einloggen noch 6to4 benutzen.

Donnerstag, 29. Januar 2009

ICE-Hotspots III

Neulich bin ich nochmal dazu gekommen, einen ICE-Hotspot testen zu können. Leider haben sie anscheinend ihre Bedingungen anders verstanden als ich. "Einlösen bis 2008-12-31, dann die Stunde innerhalb eines Monats verbrauchen. Es war nach Neujahr, aber gerade noch innerhalb des Monats, aber die Einlog-Seite hat mich trotzdem abgelehnt. Naja, vielleicht ist nur das Ausloggen letztesmal verloren gegangen?

Anyway, mein gutes altes 6110 gibt den Geist auf (Wackelkontakt mit Abschalten bei mechanischer Beanspruchung, wie beim Vorgänger. Der fällige Upgrade bringt vielleicht auch gleich einen Tarif mit sich, bei dem die T-Mobil-Hotspots inklusiv sind?

Google blocken...

Ich wollte gerade spaßeshalber rausfinden, wo eine bestimmte IP-Adresse lokalisiert ist, und habe einfach 'ip locate' bei Google eingeworfen. Eine der Fundstellen war nett: "The IP Address that you are currently using: 66.249.71.211 has exceeded it's reasonable usage limit, and has been temporarily blocked from accessing this ..." 66.249.71.211 ist crawl-66-249-71-211.googlebot.com. :-)

Selbige Seite hat mich auch nicht allzu akkurat in Berlin verortet. Paar hundert Kilometer daneben, weder ich noch mein Provider sitzen dort (und ich habe eine statische Adresse). Der nächste Dienst traut sich gleich gar nicht, genauer als auf Landesebene aufzulösen.

Und der dritte ist halbfortschrittlich: "Technisch gesehen ist die Nummer eine 32- oder 128-stellige Binärzahl." Hat also schon von IPv6 gehört, hat aber für seinen Webservice nur einen A-, aber keinen AAAA-Record.